Bangkok

Von Siem Reap sind wir nach Bangkok geflogen. Die Busfahrt wäre gar nicht so weit gewesen, aber wir haben nicht sonderlich viel Positives über diese Strecke gehört. Diverse Abzockmaschen an der Grenze, Diebstähle aus dem Gepäck, wahnsinnig schlechte Straße und das Auswertiges Amt warnt immer noch vor Unruhen in der Grenzregion, da Thailand hier schon lange Besitzansprüche geltend macht. Wobei ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, das die Warnungen des Auswärtigen Amtes oft etwas übertrieben sind. In Bangkok gibt es ja auch immer noch Unruhen und Demonstrationen. Das einzige was wir davon jedoch mitbekommen haben, war ein Zeltcamp, ähnlich wie das von Occupy in Frankfurt damals, an dem wir vorbei gefahren sind.

Ansonsten war hier mal wieder Tempel und Palast ansehen angesagt, shoppen und natürlich essen. In 4 Tagen haben wir hier nur zweimal thailändisch gegessen. Ansonsten gab es malaiisches Curry in einem vegan/vegetarischen Restaurant nahe der Khao San Road; original südindische Thali und super leckere Dosa Masala (das ist ein Crêpe aus Reismehl mit einer leckeren scharfen Kartoffelfüllung) in einem etwas schäbigen Restaurant neben einem Hindutempel (außerhalb Indiens habe ich Dosa noch nie zu kaufen gesehen!); glutenfreie Pasta bei einem vegetarischem Italiener und das Backpackerfrühstück schlechthin: Bananapancake in einer glutenfreien veganen Variante. Das Rezept für die Pancakes wollte man leider nicht rausrücken, ich kenne zumindest die Zutaten aber nicht die Mengen. Zugegebenermaßen waren diese Köstlichkeiten nicht alle im Backpackerviertel bei der Khao San Road zu finden, wir mussten dafür schon ein bisschen rumfahren. Aber das ließ sich ganz gut mit den Sehenswürdigkeiten verbinden. In unserer Soi (Gasse) gab es zumindest ein paar recht authentische Thai Restaurants und Street Food.

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Ich schreibe übrigens gerade wieder mit meinem Tablet, das ich von dem tollen Samsung Service Center in 2 Tagen repariert bekommen habe :) Kundenservice hat in Asien echt nochmal eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland. Zumindest wenn man nicht gerade für 1,5€ in einem Minibus nach Ayutthaya fährt ;)

Am ersten Tag habe ich Sergej überreden können den Chatuchak Wochenendmarkt zu besuchen. Der ist wirklich zum Verlaufen riesig und man bekommt da jegliche Art von Klamotten, Schuhen, Taschen,  Dekoartikeln, Einrichtungsgegenständen, Kunst, also alles was Frau so gebrauchen kann und noch ganz viel Asiakitsch :)

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Meine Beute sind eine Tasche und ein T-Shirt. Ich habe hier aber auch so einige Ausländer mit ganzen Rollkoffern voll gehen sehen. In dem Laden, wo ich meine Tasche gekauft habe, habe ich ein italienisches Paar kennengelernt, die etwa 40 Kilo an Taschen gekauft haben, diese im normalen Gepäck im Flugzeug nach Italien transportieren und dort auf Märkten weiterverkaufen. Auch eine Möglichkeit sein Geld zu verdienen. Ich habe für die Tasche 4€ bezahlt und ich schätze 25€ wird man in Europa schon dafür bekommen. Auf meinem Shoppingtrip in die diversen Einkaufszentren am Siam Square wollte mich Sergej dann allerdings nicht mehr begleiten. Kann ich gar nicht verstehen. Dort gibt es zwar teilweise die gleichen Läden wie bei uns, aber die Einkaufszentren und einzelnen Läden sind echt super durchdesignt. Besonders das Siam Center ist innenarchitektonisch einen Abstecher wert. So viele schöne Designideen gibt es in Deutschland nicht auf einem Fleck. Gekauft habe ich da allerdings nichts, die Preise sind nämlich ähnlich wie bei uns und irgendwer muss das ja auch schleppen.

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Ein ganz anderes Designhighlight ist der Königspalast. So einen wahnsinnigen Prunk kann man sich in Europa gar nicht vorstellen, außer vielleicht bei den Russen ;) Ich frage mich ob das schon immer alles vergoldet und mit Glitzersteinchen besetzt war oder ob der König das erst mit den hohen Eintrittsgeldern finanziert hat (12 € pro Person!). Und dann darf man in den Tempeln noch nicht mal fotografieren.

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Besonders hübsch finde ich auch die ganzen Wandmalereien, die die thailändische Fassung des Ramayana darstellen. Sie sind ähnlich wie in dem Palast des kambodschanischen Königs in Phnom Phenh, allerdings besser erhalten. Hier sind aber auch etliche Maler am Pinseln. Das ist wirklich eine Lebensaufgabe. Der König hat übrigens ein riesiges Modell von Angkor Wat auf seinem Hof stehen, was wohl ein kleiner Hinweis auf die Besitzansprüche von Thailand Kambodscha gegenüber ist.

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Außerdem haben wir noch das Kloster Wat Pho besichtigt, das einen 46 m langen liegenden vergoldeten Buddha beherbergt, der ähnlich wie Alice im Wunderland bald aus dem Gebäude raus zu wachsen scheint, welches ihn umgibt. Des weiteren gibt es hier noch unendlich viele weitere kleine Buddhastatuen. Einige werden durch die Gläubigen selbst so nach und nach vergoldet, indem dort einzelne kleine Blattgoldblättchen verkauft werden, die man dann als Opfer an die Statuen kleben kann. Das ist jedenfalls mal kreativer als immer nur Räucherstäbchen, oder Münzen, oder Fantaflaschen…

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Auf einer unserer vielen Fahrten mit dem River Express habe ich ein Foto gemacht, welches die Vielfalt von Bangkok ganz gut wiedergibt.

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In dieser Stadt findet man wirklich alles. Sogar einen gefälschten Führerschein oder Studentenausweis kann man sich auf der Straße machen lassen. Man muss nur irgendwie hinkommen, was oft ziemlich viel Zeit kostet. Die Hotels bei der Khao San Road im Backpackerzentrum haben eigentlich keine gute Lage, weil man immer erst ewig mit dem Boot zum Skytrain fahren muss.

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Mit den Bussen war uns das etwas zu kompliziert, da oft nur auf Thai drauf steht wohin er fährt. Aushänge an den Haltestellen gibt es nicht und wir haben die Haltestelle auch oft einfach nicht gefunden. Taxi und TukTuk ist bei den Entfernungen und den Staus zu teuer. Also wenn wir nochmal nach Bangkok kommen suchen wir uns besser ein Hotel in der Nähe einer Skytrain Haltestelle. Allerdings bekommt man die tollen Pancakes, die ich auch essen kann, nur bei der Khao San Road…